VAZ 14.02.2017: Wo Familie Meise und Co. sich richtig wohlfühlen

Jägerschaft kümmert sich erfolgreich um Nisthilfen / Projekt läuft seit fünf Jahren

LANDKREIS – Das kommt in der Welt von Vogel und Fledermaus bestens an: Vor fünf Jahren hat die Jägerschaft Verden ein Projekt zur Installation von Nistkästen gestartet, finanziell unterstützt von der Bingo-Umweltstiftung. „Die Ergebnisse aus diesem Projekt sind überwältigend“, freut sich Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Verdener Jäger.

Nisthöhlen seien eine nach­gewiesene Möglichkeit, den Lebensraum der heimischen Fledermaus und Vogelarten zu verbessern. Klappt es mit dem Nachwuchs, profitierten Fauna und Flora gleicherma­ßen, machten doch der Fortwirtschaft zunehmend Schwammspinner, Eichen­wickler und andere Schadinsekten zu schaffen. „Ein ein­ziges Meisenpaar mit Nach­kommen vertilgt zum Bei­spiel pro Jahr etwa 70000 Raupen und 20 Millionen In­sekten“, weiß Luttmann.

Die Nistgelegenheiten aus dem Projekt von Jägerschaft und Bingo fänden bei Meise und Co. reißenden Absatz. „Die Wirkung ist überwälti­gend. Rund 80 Prozent der Nistkästen werden jedes Jahr zum Brüten genutzt, bei den Fledermaushöhlen ist der Nutzungsgrad sogar bei mehr als 90 Prozent“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. „Bisher wurden circa 1400 hochwertige Schwegler-Holzbeton-Nisthilfen von unseren Mitgliedern aufgehängt“,freut sich Luttmann. Diese Höhlen seien widerstandsfä­hig gegen Witterungseinflüs­se und anderen Beeinträchti­gungen, wie zum Beispiel Spechtattacken oder Angriffe von Beutegreifern.

Den Schwerpunkt des Pro­gramms bildet das Aufhän­gen von Nisthöhlen für Klein­vogelarten. Nicht nur aus Gründen der Artenvielfalt, sondern beispielsweise auch zur Unterstützung der Mäuse-bejagung wird auch das Auf­hängen von Eulenhöhlen ge­fördert. „Unsere heimischen Fledermäuse sind zum größ­ten Teil auf den Lebensraum Wald angewiesen und haben einem großen Bedarf an ge­eigneten Baumhöhlen und Spaltenquartieren“, so Luttmann. Die installierten Universalfledermaushöhlen wür­den allen im Wald lebenden Fledermäusen ein ideales Ver­steck bieten. Manchmal gibt es allerdings Untermieter, mit denen die Verantwortlichen zunächst gar nicht gerechnet haben. „Die installierten Nisthöhlen werden auch von ganz ande­ren Arten als ursprünglich vorgesehen besiedelt, wie zum Beispiel Hummeln, Wes­pen, verwilderten Bienen, Hornissen oder Bilche wie Siebenschläfer oder der Ha­selmaus. Diese verdienen ebenso Schutz – den sie in un­seren Nisthöhlen finden“, er­gänzt der Vorsitzende der Jä­ger.

Angesichts des Erfolges bit­tet Luttmann noch einmal alle Jäger im Landkreis, sich an diesem Programm zu be­teiligen. Antragsunterlagen gibt es auf der Internetseite der Jägerschaft unter www.jaegerschaft-verden.de.

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