Vollständiger Bericht:
06.04.2017_VAZ: Rücksicht auf heimische Wildtiere
Brut- und Setzzeit: Kreisjägerschaft wirbt für Kinderstube in der Natur
LANDKREIS ~ Die Brut-, Setz-und Aufzuchtzeit heimischer Wildtiere ist gekommen. Daher gilt noch bis zum 15. Juli die Anleinpflicht für Hunde im Wald und in der freien Landschaft. Die Jägerschaft Verden bittet alle Naturfreunde um erhöhte Rücksichtnahme in der freien Natur. „Ob Rehkitz, Junghase oder Fasanenküken, die Natur gleicht im Frühjahr einer Kinderstube“, so der Vorsitzende Jürgen Luttmann.
Freilaufende Vierbeiner seien eine Gefahr, denn nicht nur die Jungtiere, auch ihre Eltern seien stark gefährdet: „Hochträchtige Rehe sind nicht schnell genug, um vor Hunden zu fliehen. „
Die Nachwuchspflege unterscheide sich häufig von der des Menschen: Die Muttertiere ließen ihre Jungen tagsüber häufig allein. Rehkitze seien in den ersten Wochen nahezu geruchlos. So seien sie In Verbindung mit ihrer „ducken-und-tarnen-Strategie“ für Fressfeinde fast unauffindbar. Die Ricke erscheine zum Säugen und halte sich sonst auf Abstand. Scheinbar verlassene Jungtiere sollten Spaziergänger auf keinen Fall anfassen oder
gar mitnehmen. Das Tier nehme bei Kontakt sofort den Menschengeruch an. Die Mutter werde dadurch abgeschreckt und die Jungtiere würden so zu Waisen. „Falsch verstandene Tierliebe bewirkt leider allzu häufig das Gegenteil“, so Luttmann.
Auch indirekt können Hund und Mensch den tierischen Nachwuchs gefährden: „Nähert man sich dem Gelege, verlässt die Rebhenne ihr Nest mit Eiern oder Küken, um den Feind abzulenken. Rabenvögel wie Krähe oder Elster merken sich die Stelle und plündern die Gelege.