15.05.2018 VAZ: Hotel im Stadtwald

Jägerschaft will damit Wildbienen unterstützen

VERDEN – „Die Bestäubung durch Wildbienen und Hum­meln setzt bereits im März ein, in der Regel also einige Zeit vor der Befruchtung durch Honigbienen. Sie fin­det dabei auch bei Kälte und bedecktem Himmel statt. So zählen diese Insekten zu den unverzichtbaren Nützlingen im Garten und Erwerbsobst­bau. Früher haben Wildbie­nen von der Strukturvielfalt der kleinbäuerlichen Land­wirtschaft profitiert. Doch die Intensivierung in der Landwirtschaft führt zu ei­nem Verlust strukturreicher Lebensräume und einem Rückgang an Blühpflanzen. Wertvolle Strukturen wie Sandwege, alte Hecken, Totholz- oder Steinhaufen sind in vielen Regionen Deutsch­lands verschwunden“, be­klagt die Kreisjägerschaft Verden in einer Pressemittei­lung.

Der Lebensraum der Wild­bienen sei aber nicht nur in der Agrarlandschaft, sondern auch im urbanen Raum stark beeinträchtigt. Durch den zu­nehmenden Wohnungsaus­bau und der Versiegelung von Flächen, fielen viele wertvol­le Kleinstrukturen weg. Die Folge des zunehmenden Ver­lustes an geeigneten Lebens­räumen seien dramatische Bestandsrückgänge.

Von den etwa 570 Wildbienenarten in Deutschland sei­en mittlerweile über 60 Pro­zent gefährdet. Deshalb habe sich die Jägerschaft Verden dazu entschlossen, im Rah­men des Verdener Hegefonds zunächst zehn hochwertige Insektenhotels aufzustellen. Das Problem der Wildbienen sei ihre große Abhängigkeit vom Nahrungs- und Nistplatzangebot sowie ihre sehr geringe Fortpflanzungsrate. „Unsere bisherigen Hegefondsaktivitäten unterstütz­ten hauptsächlich das Nah­rungsangebot der Wildbie­nen. Mit dem Aufstellen der Insektenhotels wollen wir das Nistplatzangebot verbes­sern“, so Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft. Die Insektenhotels, die großzügig von der Bingo-Um­weltstiftung gefördert wer­den, sollen grundsätzlich in der Nähe von Hegebüschen, Obstbaumreihen oder Feuchtbiotopen aufgebaut werden, die in den vergange­nen Jahren von den Verdener Jägern angelegt wurden.

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