VERDEN – „Die Bestäubung durch Wildbienen und Hummeln setzt bereits im März ein, in der Regel also einige Zeit vor der Befruchtung durch Honigbienen. Sie findet dabei auch bei Kälte und bedecktem Himmel statt. So zählen diese Insekten zu den unverzichtbaren Nützlingen im Garten und Erwerbsobstbau. Früher haben Wildbienen von der Strukturvielfalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft profitiert. Doch die Intensivierung in der Landwirtschaft führt zu einem Verlust strukturreicher Lebensräume und einem Rückgang an Blühpflanzen. Wertvolle Strukturen wie Sandwege, alte Hecken, Totholz- oder Steinhaufen sind in vielen Regionen Deutschlands verschwunden“, beklagt die Kreisjägerschaft Verden in einer Pressemitteilung.
Der Lebensraum der Wildbienen sei aber nicht nur in der Agrarlandschaft, sondern auch im urbanen Raum stark beeinträchtigt. Durch den zunehmenden Wohnungsausbau und der Versiegelung von Flächen, fielen viele wertvolle Kleinstrukturen weg. Die Folge des zunehmenden Verlustes an geeigneten Lebensräumen seien dramatische Bestandsrückgänge.
Von den etwa 570 Wildbienenarten in Deutschland seien mittlerweile über 60 Prozent gefährdet. Deshalb habe sich die Jägerschaft Verden dazu entschlossen, im Rahmen des Verdener Hegefonds zunächst zehn hochwertige Insektenhotels aufzustellen. Das Problem der Wildbienen sei ihre große Abhängigkeit vom Nahrungs- und Nistplatzangebot sowie ihre sehr geringe Fortpflanzungsrate. „Unsere bisherigen Hegefondsaktivitäten unterstützten hauptsächlich das Nahrungsangebot der Wildbienen. Mit dem Aufstellen der Insektenhotels wollen wir das Nistplatzangebot verbessern“, so Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft. Die Insektenhotels, die großzügig von der Bingo-Umweltstiftung gefördert werden, sollen grundsätzlich in der Nähe von Hegebüschen, Obstbaumreihen oder Feuchtbiotopen aufgebaut werden, die in den vergangenen Jahren von den Verdener Jägern angelegt wurden.