VERDEN: Zehn neue Nisthilfen konnten gestern dank der Unterstützung der Stiftung der Kreissparkasse Verden an den Bäumen rund um den Waldspielplatz von der Jägerschaft Verden aufgehängt werden. Je nach Beschaffenheit bieten sie fast allen Kleinvogelarten sowie Eulen oder Fledermäusen eine neue Behausung. „In der heutigen Zeit unterliegen bis auf ganz kleine Restflächen alle Landschaftsformen einer menschlichen Nutzung. Um in diesen Kulturlandschaften eine Lebensraumvielfalt zu erhalten, bedarf es unserer Unterstützung“, erklärt der Vorsitzende der Jägerschaft, Jürgen Luttmann. Nisthöhlen seien eine nachgewiesene Möglichkeit, die Lebensbedingungen vieler heimischer Vogelarten zu verbessern. Gleichzeitig würden dadurch der Schwammspinner, Eichenwickler und andere Schadinsekten reduziert. „Ein einziges Meisenpaar mit Nachkommen vertilgt zum Beispiel pro Jahr etwa 70 000 Raupen und 20 Millionen Insekten“, macht Luttmann eindrucksvoll deutlich. Aus diesem Grund hat der Vorstand der Jägerschaft bereits 2011, dem internationalen Tag der Wälder, beschlossen, die Förderung von Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse für drei Jahre als Sonderprojekt in den Verdener Hegefonds aufzunehmen. Ziel war es, 1000 Nisthöhlen in den Wäldern des Landkreises zu installieren. Schon damals wurde das Projekt von der Stiftung der Kreissparkasse Verden sowie von der Bingo-Umweltstiftung gefordert. „Unser Angebot stieß auf unerwartet hohes Interesse der Mitglieder, sodass wir es nach drei Jahren kontinuierlich fortführten und 1600 Nisthilfen installieren konnten“, so Luttmann. Da die Jägerschaft zur Fortführung des Projekts auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen ist, freut er sich sehr über die erneute Förderung der Stiftung der Kreissparkasse Verden. Die verwendeten Nisthilfen bestehen aus hochwertigem Holzbeton und sind somit widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Außerdem sind sie so konstruiert, dass Spechte oder Beutegreifer nicht zum Nest vordringen können.
Den Schwerpunkt des Programms bildete bislang das Aufhängen von Nisthilfen für Kleinvogelarten mit zwei unterschiedlichen Fluglochgrößen. Das kleinere erlaubt nur den Zugang für Kleinmeisen wie Blau-, Sumpf-, Tannen-und Haubenmeisen. „Nicht nur aus Gründen der Artenvielfalt, sondern auch zur Unterstützung der Mäusebejagung wurden zusätzlich Eulenhöhlen aufgehängt“, so Luttmann. Auch am Waldspielplatz ist jetzt so eine zu finden, ebenso wie zwei Universalhöhlen, die allen im Wald lebenden Fledermäusen ein ideales Versteck bieten. Alle Nisthöhlen werden generell sehr gut angenommen. „Bereits im ersten Jahr sind 90 Prozent besetzt“, weiß Luttmann nach einer Erkundungstour. • ahk