Thedinghausen – Durch die Lottostiftung und die Jagdausübungsberechtigten finanziert, ist in Ahsen-Oetzen ein neues Biotop entstanden. Mit zwei großen Baggern wurde einige Tage viel Erdboden bewegt, um die Fläche, die dem Mittelweserverband gehört, zu renaturieren.
„Um solche investiven Maßnahmen durchzuführen, müssen sie der Erhaltung oder Verbesserung der Fläche aus ökologischer Sicht dienen“, sagt Andreas Kühn, einer der gemeinschaftlichen Jagdpächter in Ahsen-Oetzen. Die Flächen und Biotope müssen dann dem Naturschutz für mindestens 30 Jahre zur Verfügung stehen, sonst gibt es keine Förderung, weiß der engagierte Jagdpächter.
Die maximale Tiefe liegt bei rund 150 Zentimetern, der Uferbereich wurde amphibiengerecht besonders flach angelegt.
Die Planung und Gestaltung lag in den Händen von Gerd Offer, Obmann für Naturschutzmaßnahmen in der Kreisjägerschaft Verden. An einem Teil der Fläche war schon eine typische Charakteristik zu erkennen, dass hier früher mal ein Biotop war. Darauf deuten die alten Weidenbäume und die Vertiefung hin, die über Jahrzehnte versandete und verlaubte.
Das hatte auch Andreas Kühn erkannt und mit der Jägerschaft die Renaturierung in Gang geschoben. Es wurden die Kopfweiden beschnitten und jede Menge Erde weggebaggert. „Schon nach zwei Tagen war das Biotop voll Wasser gelaufen und wird jetzt der Natur überlassen. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen unseres Wildes und vieler weiterer Arten ist Grundlage des jagdlichen Selbstverständnisses. Dafür setzen wir Jäger erhebliche finanzielle Mittel ein und sind bereit, Verantwortung beim Natur- und Artenschutz zu übernehmen“, sagt Andreas Kühn.
Die Veränderungen in der Landwirtschaft, wo nachwachsende Rohstoffe immer mehr an Bedeutung gewinnen und Stilllegungsflächen wieder der intensiven Bewirtschaftung zugeführt werden, erschwerten die Lebenssituation für bedrohte Tierarten oder Naturschutzmaßnahmen zunehmend. Geeignete Flurstücke stünden immer weniger zur Verfügung.
In Ahsen-Oetzen gibt es mit dem Biotop jetzt bereits die dritte Fläche, die für die Natur hergestellt und die von ihr voll in Beschlag genommen werden kann. Fasan, Uferschnepfe, Brachvogel, Kiebitz & Co. können sie nun nutzen. So werden die Lebensräume vernetzt und wiederhergestellt.
„Ein dickes Lob an den Landwirt, dessen Fläche an das Biotop grenzt und wir für die Überfahrt nutzen konnten”, hebt Kühn hervor.
„So können wir das Verschwinden von vielen Kleingewässern, vor allem in den 1960er- bis 1980er-Jahren, ein bisschen wieder auffangen“, sagt Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft im Landkreis Verden, der die Kontakte zur Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und der Bingostiftung nutzte, um auch dieses Biotop für die Natur herzurichten. ha