10.12.2021 VAZ: Gerd Schmakeit zieht sich zurück – ein Stück

Nach 50 Jahren nicht länger Hauptpächter im Revier Daverden

Gerd Schmakeit (Ii.) gibt nach 50 Jahren die Hauptjagdpacht in Daverden ab. Ellmer Behling (re.) nutzte die Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Daverden für eine Würdigung und Dankesworte. Foto: ps

Daverden – Noch ist er es ja. Aber am Horizont zeichnet sich tatsächlich ein Ende ab, auch wenn es noch kein völliger Abschied ist. Gerd Schmakeit dürfte nicht nur vielen Schulkindern als der Daverdener Jäger überhaupt bekannt sein. Schließlich hat der ehemalige Pädagoge auch nach seiner Pensionierung alles getan, um dem Nach­wuchs, Liebe und Respekt für Flora und Fauna beizubringen, das Verständnis für Zusammenhänge zwischen Natur und moderner Lebenswelt auch auf dem Land näherzubringen. Seine frühmorgendlichen „Spaziergänge mit dem Jäger“ beim Langwedeler Ferienspaß sind ebenso Legende, wie immer über all die Jahre stark nachgefragt.

Und jetzt gibt dieser Gerd Schmakeit tatsächlich die Hauptjagdpacht in Daverden ab, und zwar mit Datum vom 31. März 2022. Am Tag darauf, und das ist absolut kein Scherz, beginnt eine neue neun Jahre währende Jagdverpachtung in Daverden.

Ellmer Behling, der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Daverden nutzte die diesjäh­rige Jahreshauptversammlung der Jagdgenossen im Waldschlößchen Daverden (übri­gens unter 2G-Plus-Regel und mit guter Besucherzahl), um Schmakeit gebührend zu verabschieden.

„Das Revier Daverden umfasst die Gemarkung Daverden mit einer jagdbaren Fläche von circa 1045 Hektar. Bisherige Pächter waren: Gerd Schmakeit, Heinz-Hermann Beckmann und Werner Keller“, berichtet Ellmer Behling. Beckmann und Keller pach­ten weiter. „Zum Jagd-Team‘ gehören acht weitere Jäger mit einem Jagd-Erlaubnis­schein, ausgestellt von den Pächtern“, erläutert der Vorsitzende der Jagdgenossen.

Gerd Schmakeit bekommt zukünftig einen Erlaubnisschein und bleibt der Daverdener Jagd damit erhalten.

Allerdings kann und wird er nun im kommenden Frühjahr die Verantwortung für etli­che Aufgaben abgeben, die er viele Jahre übernommen hatte. „Aufgaben, welche er mit Inbrunst, Eifrigkeit und Zuverlässigkeit gemeistert hat“, erklärt Ellmer Behling.

Was viele Nichtjäger womöglich gar nicht wussten: Gerd Schmakeit hatte einige Ver­waltungsarbeit zu leisten, nämlich die Dokumentation der gesamten Jagd. Dazu gehö­ren natürlich die Abschüsse. Aber auch das sogenannte Fallwild, also Wild, das durch Hunger, Krankheit und Kälte zu Tode gekommen ist. Schmakeit musste Abschuss-

Pläne erstellen. Er war das Bindeglied zwischen Pächtern und der Jagdgenossenschaft als Verpächter. Gerd Schmakeit hielt die Verbindung zur Unteren Jagdbehörde des Landkreises Verden. Er war für die Erstellung von Nachweisen bei Kfz-Unfällen mit Wild zuständig. Und mal ganz ehrlich: Hatte jemand einmal einen Wildunfall und wusste nicht mehr weiter, lautete ganz oft der Rat: „Ruf Gerd Schmakeit an, der kann bestimmt helfen.“ Die Entsorgung des Wildes, das bei Autounfällen zu Tode gekom­men war, fiel dann auch noch unter Gerd Schmakeits Aufgabenbereich. Haben wir jetzt bei der Aufzählung noch etwas vergessen? Absolut: sämtliche hegerische und pflegerische Dienste im Revier.

„Gerd Schmakeit blickt 2022 auf 50 Jahre als Jagdpächter im Revier Daverden, und die nur hier (!) zurück. Die Jagdgenossenschaft ist wie er sehr stolz auf diese lange Zeit, zeigt es doch, wie man vernünftig miteinander umgegangen ist“, betont Ellmer Beh-ling. Und dann fügt der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft noch als Letztes an: „Wenn es in Daverden heißt: Frag den Jäger. Dann sagen die meisten: Frag Gerd Schmakeit.“ jpw