Verden – In den Revieren um Verden wiederholen sich in diesen Monaten tragische Unfälle: Damhirsche verfangen sich mit ihren Geweihen in Zäunen. Jedes Jahr kommen so mehrere Tiere zu Tode. Diese tragischen Unfälle sind regelmäßig vom Ende des Winters bis ins Frühjahr hinein zu beklagen, meldet die Kreisjägerschaft.
Die heute üblichen Weidelitzen sind nahezu unzerstörbar, die Tiere vermögen sich aus diesen kaum zu befreien, im Gegenteil, mit jedem Zerren und Um-sich-schlagen ziehen sich die Schlingen im Geweih und mitunter um den Hals enger und die Tiere sind gefangen. Tragisch daran: Wenn diese Tiere nicht gefunden werden, verdursten sie und gehen über einige Tage elend zu Grunde.
Finden Jäger diese gefangenen Tiere, versuchen sie diese zu befreien, was aber oft nicht gelingt. In ihrer panischen Angst schlagen und treten die Tiere um sich, so dass man sich ihnen nicht nähern kann, ohne selbst eine Verletzung zu riskieren.
Im jüngsten Fall hat sich ein Hirsch mit einigen wenigen Metern Litze im Geweih vom Zaun losreißen können, dabei aber tiefe Wunden davongetragen. Selbst die inzwischen abgeworfenen Geweihe – die Damhirsche verlieren sie um diese Zeit – haben ihm nicht geholfen: Der Hirsch hatte sich so unglücklich mit Hals und Beinen in der Litze verfangen, dass es ihm bei jedem versuchten Schritt Schlingen um den Hals zuzog. Das Tier wurde von einem örtlichen Jäger gefunden und erlöst.
„Wir Jäger appellieren daher an alle Weidebetreiber, ihre Zäune, besonders mobile, die nicht unter Strom stehen, intakt und straff gespannt zu halten oder abzubauen“, sagt Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Verdener Jägerschaft, in dem Pressetext. Besonders gefährlich für die Hirsche seien lose Enden der Zäune, Toreinlässe oder Bereiche, in denen die Litzen nicht an Pfählen befestigt und also ungespannt sind. „Bitte bauen Sie am besten Zäune unverzüglich ab, wenn das Vieh nicht mehr auf der Weide ist.“
Diese Gefahr wird größer durch die wachsende Zahl von Zäunen zum Schutz von Pferden und Weidevieh vor Wölfen.
Warum sich die Hirsche in Zäunen verfangen, sei ein Rätsel. Es seien meist jüngere, zwei bis drei Jahre alte Tiere betroffen, schreibt die Jägerschaft. Derzeit sei keine Brunft und so gebe es denn auch auch keiner Revierkämpfe, bei denen sich die Tiere unabsichtlich in den Drähten verfangen könnten. Jäger vermuten, dass Spielerei sie in die tödlichen Gefahr versetzen könnte.