Blühstreifen: Großer Erfolg für bundesweiten Erhalt unter neuer GAP Regelung

Landwirte, Imker und Jäger aus Verden überzeugen die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast von den Ergebnissen der Verdener Blühstreifenprogramme

Frederik von Bremen erläutert der Ministerin Otte-Kinast das Verdener Blühstreifenprogramm Foto: Dr.F. Köhler

Drei Verdener Interessenvereinigungen ist dieser Tage ein besonderer Erfolg gelungen: die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) war zu Gast in Kirchlinteln Huxall, um sich über die Verdener Blühflächen-Programme zu informieren. Frederik von Bremen als Gastgeber, Landwirt und Jäger, Heinrich Kersten von den Bienenfreunden Verden und Jürgen Luttmann als Vorsitzender der Jägerschaft Verden mit der wissenschaftlichen Unterstützung vom ehemaligen Leiter des Bieneninstitutes in Celle, Prof. Dr. von der Ohe, erläuterten an verschiedenen Blühflächen die Details und Erfolge der Verdener Initiative.

Warum ist die Ministerin eingeladen worden: eine Neufassung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU schreibt Landwirten vor, 4% ihrer Fläche stillzulegen und zudem der Selbstbegrünung überlassen zu müssen. Es ist zu befürchten, dass eine solche Bedingung zum Erhalt von Flächenprämien aus EU-Mitteln eben die Flächen betroffen hätte, die heute für Blühflächen bereitgestellt werden. Das wäre das Ende dieser so erfolgreichen Naturschutzmaßnahme aus der Zusammenarbeit der Imker, Landwirte und Jäger im Landkreis Verden.

„Wenn es darum geht Vielfalt zu schaffen, muss man auch managen dürfen.“

Prof. Dr. von der Ohe.

Zusammen konnten die Vertreter der Jäger, Imker, Landwirte und der Forschung der Ministerin darlegen, dass Flächen in einer Selbstbegrünung sehr schnell von wenigen standorttypischen Pflanzen besiedelt und dominiert werden. Diese bringen eben keine Vielfalt an Blühpflanzen mit sich und sind somit weder für Insekten und Bienen noch für andere Wildtiere eine Bereicherung in der heutigen Agrarlandschaft.

Besichtigung und Erläuterung der Bühflächenkonzepte auf dem Hof v.Bremen Fotos: Dr. F. Köhler

 

Frau Ministerin Otte-Kinast mochte zum Schluss der Veranstaltung keine große Hoffnung machen, dass Sie an den Plänen der Politik etwas ändern könne.

Umso größer war die Freude über das Ergebnis einer Sonder-Agrarministerkonferenz der Bundesländer an den Folgetagen: die Bundesländer sprachen sich für die Möglichkeit der aktiven Begrünung neben der Selbstbegrünung aus. Dieser Wunsch ist nun von den Bundesstellen in der EU vorzutragen und ob dies Wirklichkeit wird, hängt von der EU-Kommission ab.

Neben diesem herausragenden Erfolg in der Sache hinterließ diese Veranstaltung weitere sehr positive Ergebnisse:

Ein bundesweites Medienecho mit Berichten dazu in überregionalen Zeitungen (Link) und in Fachzeitschriften, z.B. Top-Agrar (Link) und in der lokalen Presse (Link, Link) zeigt, dass wir Jäger im Schulterschluss mit anderen Verbänden und der Landwirtschaft sehr wohl Gehör finden und erfolgreich Politik beeinflussen können. Für den aktiven, realen Naturschutz war dies ein wichtiger Tag.

Alle Bilder: Dr. F. Köhler