Barme – Ein ungewohntes Bild bot sich den Besuchern der Versammlung des Hegeringes Allermarsch in der Weserlust in Barme: Statt des gewohnten Tannengrüns schmückte Birkengrün die Trophäentafeln, da die Hegeringversammlung nicht, wie gewohnt, im Februar stattfand, so eine Pressemitteilung des Hegerings.
Die Jagdhornbläser um Heinz Meyer ließen das Signal Begrüßung erschallen und nach den Regularien und Ehrungen der verstorbenen Mitglieder übergab Hegeringleiter Stefan Kleiner das Wort an Dr. Franziska Warneboldt vom Veterinärdienst des Landkreises Verden, die zur Afrikanischen Schweinepest sprach. Dr. Warneboldt erläuterte bereits getroffene Maßnahmen und den Stand der Vorbereitungen bei einem möglichen Ausbruchsfall. Sie betonte eindringlich die Biosicherheit beim Umgang mit Schwarzwild, speziell bei der Jagdausübung in den verschiedenen Restriktionsbereichen. Die Beteiligung der Jäger aus dem Hegering Allermarsch beim Monitoring durch die Abgabe von Blutproben von erlegtem Schwarzwild wurde gelobt. Das sehr hohe Niveau solle unbedingt gehalten werden, Luft nach oben gebe es bekanntlich immer.
Der Jahresbericht fiel kurz aus, konnten pandemiebedingt doch nur wenige Veranstaltungen stattfinden: Waldjugendspiele 2021, Müllsammeln und die Kreismeisterschaft 2022 im jagdlichen Schießen.
Der Streckenbericht weist beim Rehwild und Damwild stabile Zahlen aus, wobei der Straßenverkehr leider immer noch etwa acht Prozent der Strecke beim Damwild und 20 Prozent beim Rehwild ausmacht. Nach 146 erlegten Tieren im Jahr 2020 beim Schwarzwild pendelte sich die Strecke in den vergangenen beiden Jahren bei jeweils 107 Schwarzkitteln ein. Kleiner rief zu einer weiteren scharfen, aber waidgerechten Bejagung auch in Hinblick auf mögliche Gefahren durch die afrikanische Schweinepest auf. Die Strecken bei Hase, Fasan, Tauben und Enten zeigen eine steigende Tendenz.
Bei der Bejagung von Prädatoren (Beutegreifern) wie Fuchs, Dachs, Marder, Marderhund, Waschbär, Elster und Rabenkrähe bat Kleiner weiterhin um hohes Engagement, sei die Jagd hier doch mit das einzige Regulativ unter anderem zum Schutz der Wiesen- und Bodenbrüter.
Der Rückgang der Fuchsstrecke auf 86 wird im Zusammenhang mit der seit den letzten Jahren häufiger auftretenden Staupe in Verbindung gesehen. An dieser Stelle wird Hundebesitzern noch einmal dringend zur Impfung ihrer Vierbeiner geraten.
Die Strecke der Nutria, auch Biber- oder Sumpfratte genannt, eine aus Südamerika eingeschleppte Nagetierart, stieg in fünf Jahren von einer über sieben, 80 und 132 auf 395 Tiere im Jahr 2019. Der Rückgang auf 329 im Jahr 2020 und 232 im Jahr 2021 könne als Erfolg der durch die Deichverbände und Landwirtschaftskammer geförderten Fangjagd gewertet werden, hieß es.
Der Vorsitzende der Jägerschaft Verden, Jürgen Luttmann, berichtete über den Stand der Projekte und die Fördermöglichkeiten im Rahmen des Verdener Hegefonds. Der Besuch der Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast habe zu einem Umdenken bei der Bund-Länder-Konferenz zur gemeinsamen Agrarpolitik geführt. So soll es aus deutscher Sicht keine Pflicht zur Selbstbegrünung auf Brachen geben – eine Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit von Jägern, Imkern und Landwirten.
Luttmann konnte von mehr als 1200 Anmeldungen für die Waldjugendspiele 2022 berichten und warb um Unterstützung als Stationsbetreuung, belegte die Jägerschaft doch im vergangenen Jahr beim Wettbewerb 30 Jahre Lernort Natur mit den Waldjugendspielen den ersten Platz.
In seinen Grußworten berichtete Kreisjägermeister Hilmer Kruse unter anderem von Änderungen im niedersächsischen Jagdrecht.
Schießwart Harm Winsemann sprach vom Gewinn der Kreismeisterschaft in der Mannschaftswertung sowie von sehr guten Einzelplatzierungen.
Geehrt wurden Stefan Kleiner und Thomas Krompholz für 25-jährige Mitgliedschaft.
Weitere Info unter www.jaegerschaft-verden.de.