Landkreis – Die Tage werden kürzer, Nebel verhüllt den Morgen und die Bäume verlieren ihr Laub, und schon sind sie da, die Gefahren. Allein für das vergangene Jahr sind im Kreis Verden 910 Rehe, Damwild und Wildschweine als sogenanntes Fallwild dokumentiert. Die Zahl ist sogar im Vergleich zum Vorjahr noch leicht gestiegen, heißt es auf Nachfrage aus der Jägerschaft. Der absolut größte Teil seien Verkehrsopfer. Grund genug für die Jäger, auch in diesem Herbst auf die Gefahren hinzuweisen. „Für Autofahrer gilt jetzt besondere Vorsicht, denn neben schlechten Sichtverhältnissen und feuchten, rutschigen Straßen steigt das Risiko von Wildunfällen zu dieser Jahreszeit rapide an. „Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung ist Schalenwild wie Rehe, Hirsche und Wildschweine und in den nächsten Wochen besonders das Damwild durch die Brunft unterwegs“, sagt Jägerschafts-Vorstandsmitglied Hauke Schormair.
Besondere Vorsicht sei auf den waldbesäumten Gebieten im Südkreis geboten.
Rund um den Lohberg, in Holtum und Klein Heins, in der Gemeinde Dörverden auf den Strecken rund um Barme, Westen und Diensthop ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Zu einem Schwerpunkt habe sich darüber hinaus die Strecke zwischen Völkersen und Posthausen entwickelt. Auch die Bundesstraße am Heidkrug und die Landesstraße zwischen Verden und Visselhövede gilt als überdurchschnittlich risikoreich. „Vorsicht ist allerdings auf allen Strecken geboten“, ° heißt es aus der Jägerschaft.
Auf ihren Wanderungen kreuzen Wildtiere Land- und Bundesstraßen und dazu sind die Herren-Hirsche in den Waldgebieten dieser Tage etwas kopflos, heißt es weiter. Die meisten Kollisionen ereignen sich zwischen 6 und 9 Uhr morgens, wenn der Berufsverkehr in die Dämmerung fällt. Die Zeitumstellung am 29. Oktober verschärft die Situation zusätzlich.
Für das Wild endet ein Zusammenstoß meist tödlich, mindestens aber mit Verletzung. Aber auch Menschen kommen dabei immer wieder zu Schaden. Gehe der Fuß vom Gaspedal, können die Gefahr schon minimiert werden. „Wir appellieren an alle Autofahrer, besonders in der Dämmerung aufmerksam, vorausschauend und lieber etwas langsamer zu fahren. Bereits Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg um circa 24 Meter und kann dazu beitragen, einen Aufprall mit einem Wildtier zu vermeiden“, heißt es weiter.