
Quelkhorn – „Wenn die Quelkhorner Jäger das großzügige Angebot erhalten, drei gute Morgen Acker gestalten zu dürfen, dann zögern sie nicht, sondern greifen zu.“ Das schickt Wolfgang Mohr, Mitglied der Jägerschaft im Revier Quelkhorn, seinem Bericht gleich mal vorweg. Mohr ist im Übrigen auch Landschaftswart im Flecken Ottersberg sowie Wolfsbeauftragter und in vielerlei Naturschutzprogrammen engagiert. In diesem konkreten Fall ist es das Projekt Rebhuhnschutz, das die Jäger im Revier Quelkhorn verfolgen.
Die besagte Ackerfläche, die den Jägern angeboten wurde, gehört Mohr zufolge der Familie Hastedt – und in dieser sei man sich einig, „die Fläche so zu gestalten, dass Artenvielfalt und Naturnähe die neue Zielsetzung in der Bewirtschaftung sein sollen“. Doch wie nun dieses Ziel umsetzen? In Sachen Antworten und Anpacken waren die Flächeneigentümer bei den örtlichen Jägern an der richtigen Adresse: „Im Zuge des Quelkhorner Rebhuhnschutzprojekts war schnell ein Plan erstellt: Eine strukturreiche Blühfläche, eine Beetle Bank und eine Streuobstwiese sollen das neue Erscheinungsbild dieser Fläche sein“, schildert Wolfgang Mohr. Kurz schriftlich fixiert und umgehend bei der Jägerschaft beantragt, wurde die Streuobstwiese vor Kurzem in die Tat umgesetzt.
Dank der Unterstützung von der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die laut Mohr die 22 Obstbäume samt Pflanzzubehör finanzierte, und dank der großzügigen Bereitstellung von Maschinen und Material durch das landwirtschaftliche Lohnunternehmen von Dirk Gieschen aus Quelkhorn konnten die Jager an einem Samstag vor Weihnachten in gemeinschaftlicher Arbeit Apfel, Birne, Zwetschge & Co. in die Erde bringen.
„Die strukturreiche Blühfläche ist bereits da, eine Hälfte wird gefräst und neu eingesät, die andere Hälfte bleibt stehen und bildet eine Fläche für den Nistplatz unserer Rebhühner und anderer Bodenbrüter“, erläutert Wolfgang Mohr.
Die Beetle Bank, wie Käferbänke und Insektenwälle genannt werden, hilft den Wildhühnern dabei, „ausreichend Insekten für die Küken-Aufzucht zu haben“.
„Die neue Streuobstfläche bereichert die Artenvielfalt auf ihre eigene Weise“, unterstreicht Mohr und hebt das Engagement der Jägerschaft hervor: „Wir haben einen Plan, und setzen diesen konsequent um. Frag deine Jäger!“ Deren Dank gilt Mohr zufolge allen, die sich wie beschrieben in das Projekt eingebracht haben, sowie „weiteren Landwirten, die an anderer Stelle Flächen für strukturreiche, mehrjährige Blühflächen zur Verfügung gestellt haben“. pee
Fotos: Wacker