18.03.2025 VAZ: „Jäger retten 194 Kitze“

Jahreshauptversammlung des Hegering Verden-Süd

Eckhard Carstens (I.) gratuliert Chatarina Luttmann zu 25 Jahren und Richard Zorn zu 40 Jahren Mit-gliedschaft. © Hegering

Verden – Die Jäger des Hegeringes Verden-Süd haben sich kürzlich zur Jahreshauptversammlung getroffen. Hegeringleiter Eckhard Carstens freute sich über das große Interesse an der Sitzung, in seinem Rückblick stachen vor allem zwei Themen hervor: Eine neue Satzung für die anerkannte Damwildhegegemeinschaft Verden-Süd und biotopverbessernde Maßnahmen. Auch auf die Termine des neuen Jagdjahrs ging Carstens ein. So teilte er mit, dass die Hubertusmesse am 2. November im Wittlohe gefeiert wird. Außerdem bieten die Jäger des Hegerings Verden-Süd eine Ferienspaßaktion an und werden sich an den Waldjugendspielen beteiligen.

Beim Bericht aus dem Schießwesen ging es um eine Änderung bei den Wettbewerben: Zukünftig müssen alle Teilnehmer Schutzbrille und Schirmmütze tragen. Aus diesem Grund hat der Vorstand verschiedene Modell mit dem Logo des Hegerings entworfen. Wer Interesse an solch einem Kleidungsstück hat, kann sich bei den Mitgliedern des Vorstandes melden. Der Obmann fürs Schießwesen, Marek Augustynski, wies außerdem noch einmal auf die Übungstermine hin – wer hier nicht dabei ist, kann auch an keiner Gesellschaftsjagd teilnehmen, heißt es in einer Mitteilung der Jäger.

Im Team der Kitzretter gibt es mit dem neuen Jagdjahr einen personellen Wechsel: Der bisherige Obmann Christoph Schön hat sich aus der Leitungsregie verabschiedet, steht aber weiter als Drohnenpilot zur Verfügung. Ole Langer wird seinen Posten übernehmen. In der vergangenen Saison waren die Freiwilligen wieder viele Stunden im Morgengrauen unterwegs und könnten insgesamt 194 vor dem Mähtod retten. „Eine tolle Leistung zum Schutz unseres Niederwildes“, schreibt der Hegering in seiner Mitteilung. Außerdem habe man zahlreiche Lerchen-, Enten-, Fasanen- und Rebhuhngelege vor der Zerstörung bewahrt. Auch einige Junghasen seien in ihren Verstecken gesichert und so gerettet worden.

Natürlich nutzen die Anwesenden die Versammlung auch, um einen Blick in die Kasse des Hegerings zu werfen. Hier hatten die Prüfer nichts zu beanstanden, der Vorstand wurde folgerichtig entlastet.

Auch Ehrungen standen bei der Versammlung auf dem Programm. Sechs Jägerinnen und Jäger wurden für 25 Jahre und ein Jäger sogar für 40 Jahre Mitgliedschaft im Hegering Verden-Süd ausgezeichnet. Chatarina Luttmann bekam ihre Urkunde direkt vor Ort, während Richard Zorn seine auf dem Kreisjägertag erhalten hat.

Mehr als 20 Wölfe in der Region

Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft Verden, nutzte an diesem Abend ebenfalls die Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zurückzublicken. Sein Augenmerk lag dabei auf der Demonstration an 30. Januar in Hannover. Nach wie vor tief beeindruckt von der Mobilisation von 20.000 Jagenden und weiteren Unterstützenden, berichtete Luttmann über die politischen Erfolge dieser Veranstaltung. Stefan Schwarz und Antje Dahlweg stellten sich der Versammlung als Kandidierende für den Kreisvorstand vor.

Kreisjägermeisters Hilmer Kruse informierte die Anwesenden über die neusten überregionalen Änderungen im Jagdwesen. Neben der Blauzungenkrankheit und der Afrikanischen Schweinepest sorge mittlerweile auch die Maul- und Klauenseuche für Angst und Unruhe unter Landwirten und Jagenden.

Der Wolfsbeauftragte Helmut Meyer berichtete ebenfalls von seiner Arbeit. Mit einer 20-prozentigen Steigerung der Population zum vierten Quartal 2023 sei eine rasche Erhöhung der Wolfsdichte in Niedersachsen festzustellen. Ein Jahr später, im vierten Quartal 2024, lebten nach offiziellen Zahlen 56 Rudel, vier Wolfspaare und ein paar Einzelwölfe im Bundesland. Die Anwesenden interessierte vor allem das Aufkommen im Hegering, dort kam Meyer auf folgende Zahlen: zwei Rudel mit je acht beziehungsweise sechs Tieren, zwei Einzelwölfe im Bereich Verdenermoor und sechs Tiere in der Gegend um Odeweg. Um sich ein noch genaueres Bild von der Lage machen zu können, bat Meyer um die Meldung von weiteren Wildtierrissen.