Thedinghausen – Der Jagdpächter von Ahsen-Oetzen, Dietz Römisch, hat jetzt mit Jagdkollegen eine Ersatz- und Neubepflanzung am ehemaligen Standort der Jagdhütte in Ahsen-Oetzen vorgenommen. Die Hütte war nach der jahrelangen Nichtnutzung von der Gemeinde Thedinghausen abgerissen worden (wir berichteten).
Dietz Römisch berichtete von einem desolaten Zustand der Hütte und von Vandalismus. Der Platz habe sogar für Zechgelage oder als Drogenumschlagsplatz gedient. „Mitten in der Natur möchten wir diesen Platz der Natur wieder zurückgeben. Und zwar so, dass es für Flora und Fauna auch sinnvoll ist“, sagt der Jagdpächter.
Weil die kleine Straße von vielen Radlern, Spaziergängern und Hundeführern genutzt wird, wurden in erster Linie am Rand des Geländes ein Sichtschutz und Deckung für die Wildtiere angepflanzt. Weißdorn, Pfaffenhütchen und Vogelbeere dienen als zusätzliche Nahrungsquelle. „Ich habe sogar zwei Walnussstecklinge aus meinem Garten entnommen und hier eingepflanzt. Walnuss ist eine Delikatesse für manche Tiere“, weiß Römisch. Weidenstecklinge wurden als „Bienenweide“ gesetzt. Nicht nur Menschen lieben Weidenkätzchen, sondern auch viele Insekten, besonders Bienen. „Sie finden auf Weiden nach langem Winter endlich wieder Nektar und Pollen“, erzählt Werner Wiechmann, der sie nach dem Stecken gemeinsam mit Römisch fleißig mit Wasser versorgt. Die Bienenweide enthält laut Römisch sowohl als Pollen- als auch als Nektarspender den höchsten Nährwert von vier. Der Zuckergehalt des Nektars der Sal-Weide beträgt 66 bis 79 Prozent (im Vergleich dazu Linde: 26 bis 34 Prozent). „Da die Weiden auch noch besonders zeitig blühen, sind sie eine sehr wertvolle Pflanzenart, sodass es im Frühjahr sogar verboten ist, die Kätzchen zu schneiden“, hofft Römisch, dass dies nicht passiert.
Insgesamt haben die Jäger 70 Pflanzen gesetzt. Sie stießen dabei auf schwierige Bodenverhältnisse. Wohl schon vor Jahrzehnten wurde hier mit Mineralgemisch abgedeckt und stark verdichtet. „Es war Schwerstarbeit, die Pflanzlöcher zu graben. Wir haben sie mit Kompost aufgefüllt“, erzählt Werner Wiechmann. In den kommenden Monaten muss kräftig gegossen werden. Ziemlich schwierig weit ab von der Zivilisation. Aus einem großen Wassertank auf dem Autoanhänger muss eimerweise das Wasser zu den Pflanzen geschleppt werden. „Wenn jetzt noch ein trockener Sommer kommt, dann haben wir ordentlich zu tun“, sagt Römisch, der sich aber auf die Unterstützung seiner Jagdkolleginnen und -kollegen verlassen kann. ha