2012.12.13: Aktuelles aus dem Fachdienst Veterinärwesen – Duncker´sche Muskelegel im Wildschweinfleisch – Dr. Peter Rojem

Bei den Untersuchungen auf Trichinen wird gelegentlich als Zufallsbefund der Duncker´sche Muskelegel im Wildschweinfleisch nachgewiesen. Der Dunker´sche Muskelegel ist eine Vorstufe des parasitisch lebenden Saugwurms Alaria alata. Routinemäßig wird Wildschweinfleisch aber nicht auf einen Befall untersucht.

Der adulte Saugwurm Alaria alata lebt im Darm seiner Endwirte, zu denen Füchse oder Marder zählen. Diese scheiden die Eier des Saugwurms über den Kot aus. Gelangen die Eier ins Wasser, werden sie von einem Zwischenwirt (z.B. Schnecken) aufgenommen. In diesem  können sich  Larven entwickeln. Der Kreis schließt sich, wenn ein Endwirt über die Nahrung die infizierten  Zwischenwirte frisst. Werden sie aber von den sogenannten Stapelwirten aufgenommen, wozu auch das Wildschwein gehört, setzen sich die Larven in der Muskulatur als sogenannte Dunckersche Muskelegel fest. Bei Verzehr von infiziertem, nicht ausreichend erhitztem Wildschweinfleisch können Verbraucher an der sogenannten larvalen Alariose erkranken. Die Symptome sind eher unspezifisch, es treten gesundheitliche Beeinträchtigungen in Form von Atemwegs- und Hauterkrankungen auf, die allerdings je nach Menge der aufgenommenen Larven erheblich sein können.