Jägerschaft Bersenbrück informiert sich über Verdener Hegefonds

Als die Jägerschaft Verden gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde vor fünf Jahren den Verdener Hegefonds ins Leben rief, waren die Initiatoren gespannt auf die Resonanz der angebotenen Naturschutzprogramme bei den Mitgliedern der Jägerschaft. Mittlerweile hat sich das Projekt beispielhaft etabliert. Es wurden weitere Artenschutzprogramme aufgenommen und der Verdener Hegefonds gilt in Jägerkreisen landesweit als Vorzeigeprojekt.

Gruppenbild an der neu angelegten Hegebuschhecke. Quelle: Lars Glander

Dies nahm die Jägerschaft Bersenbrück zum Anlass sich ebenfalls vor Ort zu informieren. Der Verdener Jägerschaftsvorsitzende Jürgen Luttmann begrüßte die Gäste bei strahlendem Sonnenschein. In seinem Einführungsvortrag ging er ausführlich auf die Geschichte, die Programme und die Finanzierung des Verdener Hegefonds ein. Dann folgte die Besichtigungstour der umfangreichen Hegefondsprogramme. Den Anfang machte ein Feuchtbiotop, das in 2011 mit einem großen Teich und einer zweihundert Meter langen Hegebuschhecke erstellt wurde. Dem Fachpublikum fiel sofort die Betonrohrfalle am Rande des Biotops auf. Der Vorsitzende der Verdener Jäger nahm den Faden auf. „Die Beutegreiferbejagung ist von Anfang an Teil des Hegefonds gewesen“, erklärte Luttmann. „Es reicht nicht aus nur Biotope anzulegen, wer Artenvielfalt erhalten will muss auch die nachhaltige Bejagung von Fuchs und anderen Beutegreifern zum Schutz von bedrohten Arten konsequent durchführen.“  Die weitere Fahrt führte die offensichtlich begeisterten Teilnehmer vorbei an geförderten Unfallverhütungsmaßnahmen mit Dreibeinen, Duftzäunen und blauen Reflektoren, Nistkästen aus dem Bruthöhlenprogramm und schier endlos erscheinenden Blüh- und Huderstreifen. „In 2012 wurden im Rahmen des Hegefonds über 35 Hektar Blühstreifen mit bienenfreundlichen Saatgutmischungen angelegt“, erläuterte Luttmann. Aufgrund der späten Ernte des Wintergetreides konnten sogar noch Lerchenfenster gezeigt werden, die Lerchen und Rebhühnern das Brüten in großen Getreideschlägen ermöglichen sollen. „Ich hatte schon viel vom Verdener Hegefonds gehört“, sagte der Bezirksvorsitzende der Bersenbrücker Jäger, Martin Meyer Lührmann zum Abschied, „doch das gesehene hat meine Erwartungen noch einmal deutlich übertroffen“.

Dass der Verdener Hegefonds mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, zeigt ein weiterer angekündigter Besuch. Am 30. August möchten sich der Präsident des Deutschen Jagdschutzverbandes, Hartwig Fischer, und die Sprecherin für Ländliche Entwicklung und Waldpolitik der bündnisgrünen Bundestagsfraktion, Cornelia Behm, vor Ort informieren, wie effektiv angewandter Naturschutz die Artenvielfalt in der intensiv genutzten Feldflur erhalten kann.