Dörverden – So etwas macht jeden Tierfreund traurig: Am Wochenende wurde in einem Revier im Hegering Allermarsch erneut ein verendeter Hirsch gefunden. Er hatte sich an der Umzäunung einer Pferdeweide in der Gemeinde Dörverden stranguliert und verendete qualvoll. Leider kein Einzelfall, wie Hegeringleiter Stefan Kleiner unserer Zeitung schildert. „Es kommt immer wieder vor, dass Grünland temporär als Weideland genutzt wird, die Umzäunung jedoch nicht wieder abgebaut wird“, berichtet Kleiner. Das sei sicher keine böse Absicht. „Die meisten Menschen denken da wohl einfach nicht drüber nach.“ Aber gerade junge Hirsche spielten gerne mit dem Geweih an den Litzen, verhedderten sich dann schnell und könnten sich nicht mehr befreien, da die Drähte äußerst reißfest seien. Solche Fälle kämen in den Allermarsch-Revieren zwar nicht ständig vor, aber immerhin alle paar Jahre. „Das Schlimme ist, dass die meisten dieser Fälle vermeidbar sind.“ Kleiner erinnert sich aber auch an einen Fall vor einigen Jahren, als sich ein Hirsch auf dem Sportplatz in Hülsen in einem Tor verfangen hatte.
In dem aktuellen Fall handelte es sich aber um die größte Gefahrenquelle: einen temporären Zaun. „Der Hirsch hatte letztlich etliche Meter Litze und sogar drei Vollholzpfähle im Geweih, bevor er jämmerlich zugrunde gegangen ist“, erzählt Stefan Kleiner verärgert. Der Todeskampf des verzweifelten Hirsches habe sich über eine Strecke von 100 Metern hingezogen, wobei die Pfähle regelrecht aus der Erde gerissen worden seien. „Wenn ich so ein Tier finde, dann tut es mir immer sehr leid. Ich weiß natürlich: Wenn ich diesen Hirsch geschossen hätte, wäre er auch gestorben. Aber nicht auf diese grausame Weise.“
Der Hegeringleiter appelliert an Landwirte und Pferdebesitzer, nicht mehr genutzte temporäre Umzäunungen unbedingt unverzüglich abzubauen. rei