27.06.2022 VAZ: Daten der Tiere nützen Natur und Wissenschaft

91 Prozent der Verdener Jagdreviere dabei / Luttmann: „Noch Luft nach oben“

Graugans Foto: Dr Friedrich Köhler

Landkreis – Die niedersächsischen Jäger ermitteln alljährlich den Wildtierbestand. Die Jägerschaft Verden ist mit 91 Prozent der Reviere vertreten. „Vorbildlich, aber zugleich Ansporn“, sagt Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft. „Da ist noch Luft nach oben“, ermuntert er seine Jagdgenossen.

Seit dem Jahr 1991 führt die Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, auf Initiative der Landesjägerschaft Niedersachsen, jedes Jahr eine Wildtiererfassung in Niedersachsen durch und dokumentieren damit die Entwicklung von Hasen, Rebhühnern und Co.

Über 80 Prozent der niedersächsischen Reviere nehmen Jahr für Jahr daran teil. Die Jägerschaft des Landkreises Verden beteiligte sich von Anfang an überdurchschnittlich an diesem Monitoring. Grundsätzlich sollte jeder der Revierverantwortlichen sich bei der aktuell stattfindenden Erfassung aber engagieren, so Luttmann in einem Schreiben.

Die mittlerweile über 30-jährige Geschichte des Monitorings von Wildtieren durch Jäger sei einzigartig und vielfältig zugleich. Zu fast allen in Niedersachsen heimischen Wildarten existierten daher heute Informationen über ihr Vorkommen und ihre Populationsentwicklung.

Seit Anbeginn der Wildtiererfassung würden die gesammelten Daten zudem wissenschaftlich ausgewertet und bildeten so einen einzigartigen Wissensschatz zu fast allen Wildarten. In der Wissenschaft haben Daten, die von Laien oder sachkundigen Freiwilligen gesammelt werden, deutlich an Wert gewonnen. „Citizen Science“ lautet der Begriff dafür. „Die exzellente Datenqualität der Wildtiererfassung zeichnet sich demgegenüber dadurch besonders aus, dass die Jäger als Datenerfasser hohe Sachkompetenz und Kenntnisse über Wildtierbesätze besitzen und insofern weit mehr als Laien im Sinne dieses Konzeptes sind“, betont Jürgen Luttmann. Die Wildtiererfassung leiste einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Nutzung von Wildtierpopulationen, den Artenschutz sowie den Erhalt der Biodiversität.

Nur wer die Entwicklung der Arten genau kenne, könne gezielt regulierend beziehungsweise schützend eingreifen.