08.01.2024 VAZ: „Rücksicht auf ruhendes Wild“

Bürgermeister, Jäger und Bauhof appellieren, bei Spaziergängen auf den Wegen zu bleiben

Max und Jörn Gerwinat (v.l.), Ellmer Behling, Axel Rode, Andreas Brandt sowie Dennis Warnke hoffen, dass die Spaziergänger Rücksicht auf das Wild nehmen. Foto: Hustedt

Daverden – „Achtung! Ruhendes Wild“ steht auf dem Schild, das seit Samstag am Beginn des Waldlehrpfades in Daverden hängt. Dazu die Aufforderung: „Nehmt Rücksicht auf das Wild und bleibt unbedingt auf den Wegen.“ Auch Hunde sollen derzeit dort an der kurzen Leine geführt werden.

Hinter dem Schild stecken Flecken-Bürgermeister Andreas Brandt, Axel Rode und Ellmer Behling vom Realverband Bauernholz, die beiden Jäger Jörn Gerwinat und sein Sohn Max sowie Dennis Warnke als Mitarbeiter des Bauhofs. Sie appellieren an die Spaziergänger, aktuell den Wald möglichst zu meiden, denn das Wild flüchtet aus dem Hochwassergebiet derzeit dort hinein. Werden die Tiere aufgeschreckt, besteht das Risiko, dass sie entweder zurück in Richtung des Hochwassers oder auf die nahe Landstraße laufen. Es besteht also Gefahr für Mensch und Tier – weswegen die Initiatoren die Spaziergänger bitten, nur dort zu laufen, wo diese Gefahr nicht besteht. „Dieses höher gelegene Waldstück ist zurzeit der einzige Rückzugsort für das Wild aus der überfluteten Marsch“, so der mahnende Hinweis der sechs Männer. „In der vergangenen Woche sind bereits zehn aufgeschreckte Rehe durch Kfz-Unfälle verendet“, sagt Max Gerwinat, der die verletzten Rehe von ihrem Leid erlösen musste.

Der Hintergrund: Das Wild flüchtet vor den Wassermassen auf Hügel, Deiche oder in den Wald. Wenn sich nun Spaziergänger diesem Flucht-Raum nähern, laufen Rehe, Hasen und andere Wildtiere zurück in die Fluten, so die Initiatoren der Hinweisschilder: „Aus Respekt vor den Tieren sollten diese Fluchtorte daher tabu sein.“ Die Schilder sind im Daverdener Holz und am Häsenberg angebracht.

Auf Anregung von Behling will sich Andreas Brandt zudem dafür einsetzen, dass auf der Straße zwischen dem Ortsausgang Daverden und dem Waldschlösschen die Geschwindigkeit auf möglichst 50 Stundenkilometer begrenzt und auf die Wildwechselgefahr hingewiesen wird, wie es derzeit etwa schon zwischen Etelsen und Baden praktiziert wird. Die beiden Jäger Jörn und Max Gerwinat merken zudem an, dass auch auf der K9, der Feldstraße in Richtung Grasdorf, eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen besteht. Dort sollten die Autofahrer langsam fahren, raten sie.

Die Männer hoffen auf die Einsicht der Verkehrsteilnehmer, aber auch der Straßenverkehrsbehörde, die für eine Geschwindigkeitsbegrenzung zuständig ist.

whu