23.04.2025 VAZ: „Jagdhornbläser suchen Nachwuchs“

Ensemble probt jeden Monitag ab 20 Uhr im Dörpshus in Wulmstorf

Bereits bei einer Ferienaktion stellten sich die Jagdhornbläser dem potenziellen Nachwuchs vor. ©Albrecht

Wulmstorf – Hörnerklänge gehören zur Jagd und jeder kann es lernen: Das wollen die Jagdhornbläser Allerort vermitteln und bieten demnächst wieder einen Anfängerkurs für das Jagdhornblasen an. Die Teilnahme ist nicht altersabhängig und Vorkenntnisse oder Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, heißt es von Ensemblemitglied Jürgen Glander aus Wulmstorf. „Geübt wird jeden Montag im Dörphus in Wulmstorf ab 20 Uhr. Einfach mal vorbeischauen“, fordert er alle Interessierten auf. Es stehen einige Leihhörner zur Verfügung. Jäger und Nichtjäger seien herzlich willkommen, heißt es von der Bläsergruppe.

Doch was steckt dahinter? „Ein Jagdhorn wird immer geblasen“, sagte Ludwig Hertz-Kleptow aus Oiste. Der 35-Jährige hat sich vor ein paar Jahren der Gruppe angeschlossen. Hertz-Kleptow ist ein wenig vorbelastet und hat die ersten Erfahrungen zu einem Instrument bei der Trompete gesammelt. „Da hatte ich irgendwann keine Lust mehr drauf und habe mir dann das mit dem Horn am Anfang auch selbst beigebracht.“ Er hatte schon mit 16 Jahren seinen Jagdschein erworben und damit auch schon die ganze Zeit jagdliche Klänge im Ohr. „Das Wichtigste ist, bevor du mit irgendwelchen Signalen anfängst, dass du mit den Lippen am Mundstück einen guten Ansatz hast und sicher die ersten vier Töne rauskriegst“, betont der Oister in Richtung der künftigen Neumitglieder. Hat man den Bogen aber raus, stellen sich die ersten Erfolge auch ein, so Hertz-Kleptow.

Im Rahmen der Ferienaktionen der Jägerschaft des Hegerings Wesermarsch konnten zudem Kinder mit Jagdhörnern in Kontakt kommen und versuchen, erste Töne aus dem Instrument herauszuholen. „Manchmal geht es ganz gut“, sagt Maike Laackmann, die selbst bis vor einiger Zeit Jagdhornbläserin gewesen ist, aber bei der zeitlich derzeit die Familie Vorrang hat. Wenn du vier Tone sicher blasen kannst, müssen die „Durcheinander auf Ansage eines anderen sicher geblasen werden“, erzählt Hertz-Kleptow. Und da kommt Übungsleiter Falk Rosenthal ins Spiel. Der Morsumer ist der musikalische Leiter der Jagdhornbläser Allerort. „Dann hat man die Grundlage für ein erstes einfaches Signal. Es macht keinen Sinn, beim Blasen im Kopf den Ton zu suchen, der muss dann automatisch kommen“, sagt er. „Und am Ende steht fest: Die Töne kommen.“ Das bedeutet: Am Anfang steht viel Fleißarbeit, sagt der Oister, setzt sein Horn an – und es ertönen Signale. Das Jagdhorn ist ein spezielles Blechblasinstrument aus der Familie der Hörner, das sich durch seine kreisrunde Form auszeichnet. Ein Messingrohr wird um ein Mundstück sowie einen Schallbecher ergänzt. So wird ein ganzes Blasinstrument daraus, das allerdings nicht zu klassischen Musikinstrumenten wie der Trompete, dem Saxofon oder Flöte passt.

Dies liegt vor allem daran, dass Jagdhörner Teil des jagdlichen Brauchtums sind und vorrangig als Signalinstrumente zum Einsatz kamen. „Der Immobilienmakler sagt: Lage, Lage, Lage. Der Jagdhornbläser sagt: Töne, Töne, Töne. Jagdhörner können sich als faszinierende Instrumente erweisen. Da man an den meisten Musikschulen nicht fündig wird, sind wir als Bläsergruppe der ideale Ansprechpartner“, erklärt Glander, der sich über viel Zuspruch freuen würde. Er beantwortet weitere Fragen – telefonisch unter 042331287 oder unter 01717174485.

HA