INTSCHEDE – „Solchen Menschen begegnen wir nicht oft, die der Natur einen Streifen Land zur Verfügung stellen“, betonte Jürgen Luttmann von der Kreisjägerschaft Verden.
Luttmann bedankte sich bei Arnd Meyer aus Intschede, der 3200 Quadratmeter seiner Ackerfläche in Intschede der Jägerschaft im Rahmen einer Grunddienstbarkeit überschrieben hat. Bewirtschaftet wird das Stück Acker von Hermann Strüßmann, die Fläche grenzt an eine große Weißdornhecke. Sie bietet Wildtieren somit jede Menge Möglichkeiten, um Nahrung zu suchen und sich zurückzuziehen. Die Landfläche nennt man in Intschede „Goselake“ und auf dem Stück Acker steht ein großer Strommast. Um dieses Umgetüm musste der Bauer ständig drumherum ackern. „Gemeinsam haben Hermann Strüßmann und ich die Idee gehabt, dieses Stückchen der Natur zu überlassen“, meinte Arnd Meyer. „Alles wurde notariell eingetragen, damit auch spätere Generationen davon etwas haben“, fügte Meyer an. Die Intscheder Jägerschaft freut sich über das Engagement und das erweiterte Rückzugsgebiet vor allem für Niederwild. Und als sich die Truppe zum Foto aufstellte, wechselte ganz gemütlich ein Reh durch das neu geschaffene Areal. Die bisherige Ackerfläche wurde mit einer Saat aus Weidegras, Weiß- und Rotklee eingesät. „Alle anderen Kräuter und Sprösslinge siedeln sich von selbst an“, erklärte Ralf Radeke vom Hegering Wesermarsch, zu dem auch die Intscheder Jäger gehörten.
Erläutert wurde: „So wie es gerade live passiert, nehmen Wildtiere den Menschen nicht als Gefahr wahr, wenn man ruhig bleibt.“ So konnte die Gruppe das Tier noch einige Zeit beobachten. Ob ein Rehkitz in der Nähe war, wollten die Jäger gar nicht wissen, aber die Wahrscheinlichkeit war relativ groß. Jürgen Luttmann wies darauf hin: „Hände weg von einsa-men Rehkitzen. Der Nachwuchs ist nicht einsam. Die Mutter hält sich immer in der Nähe auf. „Das gilt auch für Hasen oder Enten. Fassen Sie Tierkinder nicht an, sonst könnten die Eltern sie verstoßen“, kam der Hinweis vom Fachmann, der ein Prototypenschild dabei hatte, mit Tipps für den Spaziergänger für richtiges Verhalten in der Natur. „Dazu gehört auch das Anleinen der Hunde“, fügte Ralf Radeke hinzu.
Das Stückchen Acker wird jetzt sich selbst überlassen und soll lange und nachhaltig der hiesigen Tierwelt von Nutzen sein. Das jedenfalls war der Wunsch von Arnd Meyer, als man kurz anstieß auf die offizielle Übergabe der Fläche. – ha