19.02.2020 VAZ: Nutria-Population explodiert

Hegering Allermarsch zieht Bilanz / Besonnenheit beim Thema Wolf gefordert

Informierten die Hegeringmitglieder beziehungsweise wurden geehrt oder in ihren Ämtern bestätigt: (von links) Christian Meier, Thomas Krompholz, Edgar Schaller, Stefan Kleiner, Jürgen Seegräber und Jürgen Luttmann. Foto: Hegering

Barme – Die feierlichen Klänge der Jagdhornbläser um Heinz Meyer ertönten im Gasthaus Weserlust in Barme und begrüßten die Besucher der Versammlung des Hegeringes Allermarsch. Ein Höhepunkt der Veranstaltung waren die Ehrungen von Klaus Meyer und Jürgen Seegräber für 25­jährige Mitgliedschaft.

Hegeringleiter Stefan Kleiner berichtet in einer Pressenotiz, dass der Streckenbericht beim Rehwild stabile Zahlen ausweise. „Beim Damwild sind diese leicht fallend, wobei der Straßenverkehr leider immer noch etwa acht Prozent der Strecke ausmacht.“ Beim Rehwild seien es sogar 18 Prozent. Der Aufwärtstrend beim Schwarzwild setze sich fort, so sei die Strecke in den vergangenen Jahren von 94 über 112 auf 146 gestiegen. Kleiner ruft zu einer weiteren scharfen, aber waidgerechten Bejagung auch in Hinblick auf mögliche Gefahren durch die afrikanische Schweinepest auf.

Die geringe Hasenstrecke von 48 sei sicher auch dem Umstand geschuldet, dass viele Reviere, wie auch beim Fasan (18), auf eine Bejagung verzichtet haben, insofern eigneten sich diese Zahlen nicht für einen Rückschluss auf den tatsächlichen Besatz. Bei der Bejagung von Prädatoren (Beutegreifern) wie Fuchs, Dachs, Marder, Marderhund, Waschbär, Elster und Rabenkrähe bittet Kleiner weiterhin um hohes Engagement, sei die Jagd hier doch mit das einzige Regulativ unter anderem zum Schutz der Wiesen- und Bodenbrüter.

„Die Strecke der Nutria, auch Bieber- oder Sumpfratte genannt, eine aus Südamerika eingeschleppte Nagetierart, stieg in fünf Jahren von einer über sieben, 80, 132 auf zuletzt 395 Kreaturen“, verdeutlicht Kleiner die explosionsartige Vermehrung. In Hinblick auf Hochwasserschutz und Deichsicherheit im Aller-Weserdreieck fordert Kleiner eine entsprechende Bejagung. Eingeschleppte Arten wie Nutria, Waschbär und Marderhund seien von der EU auf die Liste der sogenannten invasiven Arten gesetzt worden, deren Ausbreitung es zu verhindern gelte.

In seinen Grußworten bei der Hegeringversammlung bat der stellvertretende Kreisjägermeister Christian Meier unter anderem zur Abgabe von Blutproben von Schwarzwild und erläuterte eingehend die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest, die nur noch etwa zwölf Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt sei. Er wies darauf hin, dass der Muttertierschutz trotz Aufhebung der Schonzeiten unbedingt zu beachten sei.

Der Vorsitzende der Jägerschaft Verden, Jürgen Luttmann, berichtete vom Prädationsmanagement-Projekt in den Naturschutzgebieten Fischerhuder Wümmeniederung, südliche Allerniederung und Lehrdetal, bei dem bisher 400 Beutegreifer, 300 Ratten und 250 Nutria gefangen worden seien. Im Umgang mit dem Wolf bat Luttmann um Besonnenheit, wies aber auch auf den rasanten Anstieg der Population in Niedersachsen hin.

Schießwart Harm Winsemann konnte vom Gewinn der Kreismeisterschaft in der Mannschaftswertung sowie von sehr guten Einzelplatzierungen berichten. So wurde Kai Reimers Kreismeister mit der Kurzwaffe.

Bei den Vorstandswahlen wurden Stefan Kleiner, Thomas Krompholz und Edgar Schaller einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

In seinem Jahresbericht lobte Kleiner die rege Beteiligung an den Veranstaltungen vom Müllsammeln und Hegeringschießen über die Kreismeisterschaft im jagdlichen Schießen, die Bootstour auf der Aller, das Ferienspaßangebot, die Waldjugendspiele bis hin zum Fuchsjagdtag. Kleiner dankte dem Revier Westen für die Durchführung der Hegerundfahrt.

Weitere Informationen unter www.jaegerschaft-verden.de.