15.12.2018 VAZ: Nisthilfen für Kleinvögel und Eulen

Auf dem Waldspielplatz / Stiftung der Kreissparkasse Verden unterstützt Projekt der Jägerschaft

VERDEN: Zehn neue Nisthilfen konnten gestern dank der Unterstützung der Stiftung der Kreissparkasse Verden an den Bäumen rund um den Waldspielplatz von der Jäger­schaft Verden aufgehängt werden. Je nach Beschaffen­heit bieten sie fast allen Kleinvogelarten sowie Eulen oder Fledermäusen eine neue Behausung. „In der heutigen Zeit unter­liegen bis auf ganz kleine Restflächen alle Landschafts­formen einer menschlichen Nutzung. Um in diesen Kul­turlandschaften eine Lebensraumvielfalt zu erhalten, be­darf es unserer Unterstüt­zung“, erklärt der Vorsitzen­de der Jägerschaft, Jürgen Luttmann. Nisthöhlen seien eine nachgewiesene Möglich­keit, die Lebensbedingungen vieler heimischer Vogelarten zu verbessern. Gleichzeitig würden dadurch der Schwammspinner, Eichen­wickler und andere Schadinsekten reduziert. „Ein einzi­ges Meisenpaar mit Nach­kommen vertilgt zum Bei­spiel pro Jahr etwa 70 000 Raupen und 20 Millionen In­sekten“, macht Luttmann eindrucksvoll deutlich. Aus diesem Grund hat der Vorstand der Jägerschaft be­reits 2011, dem internationa­len Tag der Wälder, beschlos­sen, die Förderung von Nisthilfen für Vögel und Fleder­mäuse für drei Jahre als Son­derprojekt in den Verdener Hegefonds aufzunehmen. Ziel war es, 1000 Nisthöhlen in den Wäldern des Landkrei­ses zu installieren. Schon da­mals wurde das Projekt von der Stiftung der Kreissparkas­se Verden sowie von der Bin­go-Umweltstiftung gefordert. „Unser Angebot stieß auf un­erwartet hohes Interesse der Mitglieder, sodass wir es nach drei Jahren kontinuierlich fortführten und 1600 Nisthilfen installieren konnten“, so Luttmann. Da die Jägerschaft zur Fortführung des Projekts auf weitere finanzielle Unter­stützung angewiesen ist, freut er sich sehr über die er­neute Förderung der Stiftung der Kreissparkasse Verden. Die verwendeten Nisthilfen bestehen aus hochwertigem Holzbeton und sind somit wi­derstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Außerdem sind sie so konstruiert, dass Spechte oder Beutegreifer nicht zum Nest vordringen können.

Den Schwerpunkt des Pro­gramms bildete bislang das Aufhängen von Nisthilfen für Kleinvogelarten mit zwei un­terschiedlichen Fluglochgrößen. Das kleinere erlaubt nur den Zugang für Kleinmeisen wie Blau-, Sumpf-, Tannen-und Haubenmeisen. „Nicht nur aus Gründen der Artenvielfalt, sondern auch zur Unterstützung der Mäusebejagung wurden zusätzlich Eulenhöhlen aufgehängt“, so Luttmann. Auch am Wald­spielplatz ist jetzt so eine zu finden, ebenso wie zwei Uni­versalhöhlen, die allen im Wald lebenden Fledermäusen ein ideales Versteck bieten. Alle Nisthöhlen werden gene­rell sehr gut angenommen. „Bereits im ersten Jahr sind 90 Prozent besetzt“, weiß Luttmann nach einer Erkun­dungstour. • ahk

Originalbeitrag der Verdener Aller-Zeitung