Erfahrungsaustausch der Fallenjäger

Jürgen Luttmann erklärt eine Kastenfalle auf einem Steg über die Lehrde. Bild: Schormair

Zu einem Erfahrungsaustausch zur Fallenjagd hat Jürgen Luttmann Anfang August eingeladen. Zuvorderst richtete sich die Einladung an Jäger, die mit der Fallenjagd beginnen möchten.

Die Gruppe traf sich an einem Vormittag an Jürgens Jagdscheune in Groß Heins. Jürgen präsentierte in einem kleinen Vortrag, was die Verdener Jägerschaft für die Unterstützung der Kleintierarten in der Vergangenheit realisiert hat. Deren Bestandsentwicklung wird maßgeblich vom Wetter, etwaigen Krankheiten (beides nicht zu beeinflussen), der Qualität des Lebensraumes und eben durch Prädation bestimmt. Dominierten in den früheren Jahren des Verdener Hegefonds die biotopverbessernden Maßnahmen die Investitionen, nehmen heute die für das Prädationsmanagement größeren Raum ein. In verschiedenen Projektgebieten hat sich ganz deutlich gezeigt, dass Erfolge sich mit einer Biotopverbesserung kaum einstellen, wenn nicht auch die Beutegreifer bejagt werden. Die Fallenjagd ist hier das Mittel der Wahl und Jürgen Luttmann zeigte auf, was in der Vergangenheit unternommen und erreicht wurde und welche Möglichkeiten der Förderung für den Erwerb von Fallen zur Verfügung stehen. Gebunden ist diese Förderung aus verschiedenen Quellen an die Verwendung von Lebendfallen mit elektronischem Fangmelder. Auch wenn mitunter andere Meinungen zu hören sind, müssen Lebendfallen mit einem solchen, sich selbst überwachenden Melder, nicht täglich kontrolliert werden. Dies ist eine erhebliche Erleichterung für den Betrieb einer größeren Anzahl von Fallen und stellt eine tierschutzgerechte Jagd sicher, wenn die Falle nach einer Fangmeldung, geschickt auf das Mobiltelefon, kontrolliert wird.

Ein zweiter Teil des Vortrages zeigte verschiedene Fallenstandorte in Luftbildaufnahmen. Sehr schön war zu sehen, dass erfolgsversprechende Standorte nicht unbedingt „in der Natur gewachsen“ sein müssen. Man kann diese auch selbst schaffen in dem man Wege anlegt, die Feldränder miteinander verbinden oder Stege über Gräben legt. Noch einfacher ist der Einbau einer Falle entlang eines Zaunes oder Baches. Hier sind entsprechende Zuwegungen mit Astwerk oder aus Stämmen anzulegen, die einen Zwangspass in die Falle bilden.

Anschließend ging es dann ins Revier um die verschiedenen Standorte und Fallentypen eingebaut zu sehen. Jürgen erklärte die Eigenarten der Lebendfallen, was es beim Einbau und bei der Benutzung der Fallen zu beachten gibt, wie man mit dem Abfangkorb umgeht.

Jeder der Teilnehmer wird mitgenommen haben, dass Fallenjagd eine ganz eigene Faszination hat, aber auch mit Arbeit in der Pflege über das ganze Jahr verbunden ist. Die Pässe sind über das Jahr hinweg zu mähen und die Fallen gelegentlich mit Eiern zu beködern. Die Batterien der Fangmelder sind geladen zu halten aber dann kann es ab Juli eines jeden Jahres losgehen. Junge Füchse, Dachse und Waschbären sind dann gut zu fangen und haben Jagdzeit.

Vielen Dank an Jürgen Luttmann für die tolle Veranstaltung und die viele Mühe mit der Vorbereitung.

HSc